„Du darfst sie nicht verwechseln: Gogol mit Hegel, Hegel mit Bebel, Bebel mit Babel“, sagt man in Russland. Tatsächlich: was haben sie miteinander gemeinsam? Der erste und der vierte schrieben zwar auf Russisch, dafür aber in verschiedenen Jahrhunderten und über verschiedensten Dinge. Der zweite und der dritte lebten zwar in Deutschland, dafür war der eine Apologet des Deutschen Idealismus und der andere –.Mitbegründer der SPD. Was haben denn diese alle Menschen gemeinsam? Nunja, sie sind alle tot. Und Hegel am längsten. An diesem Dienstag ist er nämlich schon seit 175 Jahren als abwesend gemeldet. Und das wird gefeiert.
Ich verstehe den Sinn einer solchen Feier nicht. Gut noch, einen Geburtstag zu feiern. Aber den Todestag? Man wird nicht das Gefühl los, die Gesellschaft kann nicht ohne Leichenschmaus, sie möchte ihre hungrige Pietät in vollen Zügen ausleben. Eine Art nekrophiler Gargantua.
Also, was wissen wir über Hegel? Er war mal jung, hat Magister der Philosophie mit der Auszeichnung „Philosophiae multam operam impendit“ abgeschlossen (einige Biographen geben „nullam“ statt „multam“ an). Hat mit Hölderlin und Schelling um den Freiheitsbaum getanzt. Hat die kopflastige „Phänomenologie des Geistes“ geschrieben. Machte schale Witze über Katholiken, die Kothäufchen von hostienfressenden Mäusen anbeten. Folgte dem Ruf nach Schleiermachers Universität in Berlin. Starb schließlich an Cholera.
Da war noch was mit Dialektik, doch „who cares“. Zumal er für die klaren Termini „These, Antithese und Synthese“ die schrägen Begriffe „An-sich-Sein“, „Für-andere-Sein“ bzw. „Für-sich-Sein“ eingeführt hatte.
An sich ist Hegel bedeutend für die Entwicklung der europäischen Philosophie . Für andere ist er schwer lesbar. Und für sich hat er im philosophischen Pantheon noch zu Lebzeiten einen guten Sitzplatz reserviert. Was will man mehr?
Zu Geburtstag singt man „Happy Birthday“. Was singt man aber zu einem solchen Anlass?..
Ich verstehe den Sinn einer solchen Feier nicht. Gut noch, einen Geburtstag zu feiern. Aber den Todestag? Man wird nicht das Gefühl los, die Gesellschaft kann nicht ohne Leichenschmaus, sie möchte ihre hungrige Pietät in vollen Zügen ausleben. Eine Art nekrophiler Gargantua.
Also, was wissen wir über Hegel? Er war mal jung, hat Magister der Philosophie mit der Auszeichnung „Philosophiae multam operam impendit“ abgeschlossen (einige Biographen geben „nullam“ statt „multam“ an). Hat mit Hölderlin und Schelling um den Freiheitsbaum getanzt. Hat die kopflastige „Phänomenologie des Geistes“ geschrieben. Machte schale Witze über Katholiken, die Kothäufchen von hostienfressenden Mäusen anbeten. Folgte dem Ruf nach Schleiermachers Universität in Berlin. Starb schließlich an Cholera.
Da war noch was mit Dialektik, doch „who cares“. Zumal er für die klaren Termini „These, Antithese und Synthese“ die schrägen Begriffe „An-sich-Sein“, „Für-andere-Sein“ bzw. „Für-sich-Sein“ eingeführt hatte.
An sich ist Hegel bedeutend für die Entwicklung der europäischen Philosophie . Für andere ist er schwer lesbar. Und für sich hat er im philosophischen Pantheon noch zu Lebzeiten einen guten Sitzplatz reserviert. Was will man mehr?
Zu Geburtstag singt man „Happy Birthday“. Was singt man aber zu einem solchen Anlass?..
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